Bayerns Studierende präsentieren Lösungsvorschlag für Reizthema verfasste Studierendenschaft
Die verfasste Studierendenschaft ist ein Thema mit Sprengkraft. Abgeschafft vor 36 Jahren, um den „linken Sumpf an den Hochschulen trocken zu legen“ könnte die Wiedereinführung einer solchen starken Studierendenrepräsentation jetzt Realität werden. Eine gewandelte Studierendenschaft, eine inhaltlich erneuerte CSU und ein offenes ideologiefreies Diskussionsklima könnten die Grundlage für einen Durchbruch bei dem Thema sorgen. Seit Februar arbeiten Ministerium, Hochschulen und Studierende in einer Arbeitsgruppe an einer differenzierten Lösung zu dem Thema, die Bedürfnissen und Bedenken gleichermaßen gerecht wird. Ein von den Studierenden, heute präsentierter Kompromissvorschlag, soll nun den Weg für eine Lösung ebnen.
„Die verfasste Studierendenschaft nach unserem Lösungsvorschlag wäre eine Studierendenschaft ohne Zwangselemente und ohne allgemeinpolitisches Mandat. Wir haben zusätzlich Vorschläge zur Steigerung der studentischen Wahlbeteiligung unterbreitet. Das sind Zugeständnisse, die uns nicht leicht gefallen sind. Sie erschienen uns aber notwendig um einen gemeinsamen Kompromiss nach 36 Jahren zu ermöglichen“, so Malte Pennekamp, Sprecher der Landes-ASten-Konferenz Bayern (LAK).
Für Barbara Kern, Sprecherin der LAK, ist nun der Minister am Zug: „Vom Minister erhoffen wir uns nun, dass er Wort hält. Er hat im Protestwinter stets betont, dass seiner Zustimmung zu einer verfassten Studierendenschaft nur Zwangselemente und allgemeinpolitisches Mandat entgegen stehen. Wir haben uns jetzt soweit gebückt, dass wir quasi seine Schuhe küssen können. Die Einführung der verfassten Studierendenschaft in Bayern wäre gerade nach den Protesten ein starkes Signal, dass dem Ministerium die Mitsprache der Studenten auch tatsächlich wichtig ist. Wir haben auch Rücksprache mit Ministerien in anderen Bundesländern gehalten, alle zeigen sich mit ihren Regelungen zur verfassten Studierendenschaft zufrieden. Warum soll eine starke studentische Mitsprache nicht auch in Bayern möglich sein?“
In 14 von 16 Bundesländern gibt es eine verfasste Studierendenschaft. Seit nunmehr 36 Jahren treten die bayerischen Studenten nun für eine Gleichberechtigung mit ihren KommilitonInnen im restlichen Bundesgebiet an. Die verfasste Studierendenschaft selbst bedeutet eine Stärkung der Eigenverantwortlichkeit der studentischen Vertretungen.
Die Landes-ASten-Konferenz Bayern (kurz LAK Bayern) ist der Zusammenschluss aller Studierendenvertretungen der bayerischen Hochschulen. Die LAK Bayern vertritt alle Studenten der Hochschulen Bayerns. Ziel der LAK ist es, den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Studierendenschaften zu stärken und einheitlich gegenüber der Öffentlichkeit aufzutreten. Darüber hinaus nimmt die LAK aktiv Einfluss auf alle hochschulpolitischen Prozesse und vertritt die Studierenden in allen für sie relevanten gesellschaftlichen und politischen Belangen.
Pressemitteilung
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