Studie­ren­den­ver­bän­de verschi­cken offe­nen Brief an Anja Karlic­zek während Online-Demo

Seit mindes­tens einem Monat ist die drama­ti­sche finan­zi­el­le Situa­ti­on der Studie­ren­den bekannt. Sie wurde durch zahl­rei­che Bünd­nis­se und Peti­tio­nen, wie “Sofort­hil­fe für Studie­ren­de Jetzt” [1] immer wieder von den Studie­ren­den­ver­bän­den aufge­zeigt. Nach dieser langen Leidens­zeit hat Bundes­bil­dungs­mi­nis­te­rin Anja Karlic­zek für Studie­ren­de ohne BAföG-Anspruch bisher nur ein zins­lo­ses Darle­hen vorge­schla­gen. Völlig unzu­rei­chend, sagen die Initia­to­ren des Bünd­nis­ses “Sofort­hil­fe für Studie­ren­de” und haben daher am 23.04.20 während einer Online-Demons­­tra­­ti­on einen offe­nen Brief an die Minis­te­rin versandt

Katrin Löge­ring, Koor­di­na­to­rin des Landes-ASten-Tref­­fens NRW, dazu:

„Da Frau Karlic­zek den Ernst der Lage noch immer nicht begrif­fen zu haben scheint, wenden wir uns mit einem offe­nen Brief [2] an die Minis­te­rin. Darin zeigen wir all die zahl­rei­chen Notla­gen auf, in denen sich Studie­ren­de gera­de befin­den, und fordern Anja Karlic­zek auf sich mit den Betrof­fe­nen auszutauschen.“

Paul Senf, Spre­cher der Konfe­renz Säch­si­scher Studie­ren­den­schaf­ten, ergänzt hierzu:

„Da bereits so lang Untä­tig­keit von Seiten des Bundes­mi­nis­te­ri­ums für Bildung und Forschung (BMBF) bestand und letzt­end­lich nur ein halb­ga­rer Vorschlag heraus­kam, bei dem Studie­ren­den unver­schul­det keine ande­re Möglich­keit bleibt als Schul­den anzu­häu­fen, muss­ten wir handeln. Durch die begrenz­te Möglich­keit des Versamm­lungs­rechts dieser Tage haben wir mit Rede­bei­trä­gen, Live-Schal­­ten und Social­Me­dia Akti­vi­tä­ten unse­re Demons­tra­tio­nen in das Digi­ta­le verlagert.“

Bei der Demons­tra­ti­on waren Oppo­si­ti­ons­po­li­ti­ker wie Jens Bran­den­burg (FDP) oder Nico­le Gohl­ke (Die Linke) sowie Vertre­ter zahl­rei­cher Studie­ren­den­ver­bän­de wie dem frei­en zusam­men­schluss von student*innenschaften (fzs) und der Landes­stu­die­ren­den­ver­tre­tun­gen zugeschaltet.

Maxi­mi­li­an Frank, Spre­cher der Landes-ASten-Konfe­­renz Bayern, führt aus:

„Wenn Forde­rungs­ka­ta­lo­ge, Peti­tio­nen, Demons­tra­tio­nen und offe­ne Brie­fe nicht weiter­hel­fen, bleibt nur noch der Schluss, dass die Bundes­bil­dungs­mi­nis­te­rin Studie­ren­den nicht helfen möch­te. Sie nimmt mit ihrer Unfä­hig­keit adäqua­te Lösun­gen zu präsen­tie­ren in Kauf, dass tausen­de Studie­ren­de unver­schul­det ihr Studi­um abbre­chen müssen. Nicht nur die Studie­ren­den­ver­bän­de, sondern auch alle 16 Wissen­schafts­mi­nis­ter der Länder, viele Hoch­schu­len, Gewerk­schaf­ten oder das Deut­sche Studen­ten­werk spre­chen sich gegen die Vorschlä­ge des BMBF aus und favo­ri­sie­ren ande­re Lösungen.“

Stephan Buch­ber­ger, Koor­di­na­tor der Landes-ASten-Konfe­­renz Nieder­sach­sen, erklärt abschließend:

„Verste­hen Sie unse­ren offe­nen Brief als Ange­bot und nehmen Sie es endlich an. Eigent­lich ist es schon zu spät, aber trotz­dem gilt besser spät als nie.“

[1] https://​studi​-sofort​hil​fe​-coro​na​.org/

[2] https://​studis​o​fort​hilfe​co​ro​na​.files​.word​press​.com/​2​0​2​0​/​0​4​/​o​f​f​e​n​e​r​–​b​r​i​e​f​–​a​n​–​d​a​s​–​b​m​b​f​.​pdf

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